Sie möchten daran mitarbeiten, den Anbau nachwachsender Rohstoffe nachhaltiger zu gestalten und dabei einen tiefen Einblick in die Arbeits- und Produktionsbedingungen für einen der wichtigsten globalen Industrierohstoffe gewinnen? In diesem Projektpraktikum erarbeiten Sie basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen ein Nachhaltigkeitskonzept für eine Kautschukplantage in Malaysia. Als Teilnehmer_in sollten Sie einen agrarwissenschaftlichen Studiengang studieren, idealerweise mit einem agrarökologischen Schwerpunkt. Neben dem entsprechenden naturwissenschaftlichen Grundlagenwissen bringen Sie kommunikatives Geschick, sehr gute Englischkenntnisse sowie Sensibilität und Toleranz gegenüber kulturellen Unterschieden mit.

Nordpartner ist das Institut für Pflanzenproduktion und Agrarökologie in den Tropen und Subtropen der Universität Hohenheim. Im Rahmen des Forschungsprojekts SURUMER („Sustainable Rubber Cultivation in the Mekong Region") untersucht ein Forschungskonsortium unter Federführung der Universität Hohenheim die sozioökonomischen und ökologischen Folgen eines globalen Nachfrageschubs nach Naturkautschuk als Industrierohstoff.

Die in Malaysia stattfindende Auslandsphase wird in Kooperation mit dem Berliner Start-up einhorn products GmbH (einhorn) durchgeführt. einhorn hat sich zum Ziel gesetzt, faire und nachhaltige Kondome in schönem Design anzubieten. Die Kondome werden in von jungen Künstlern designten Chipstüten vertrieben. Der Kautschuk für die Kondome kommt aus Malaysia. Dort werden die Kondome durch Richter Rubber produziert.
Ziel des Projektpraktikums ist es, die Erfahrungen und erarbeiteten Lösungsansätze aus dem SURUMER-Projekt in Form eines Fallbeispiels praktisch anzuwenden und ein Nachhaltigkeitskonzept für eine Kautschukplantage in Malaysia zu erarbeiten.

Während der Inlandsphase sind Sie an der Fakultät Agrarwissenschaften der Universität Hohenheim tätig. Hier machen Sie sich mit der Thematik nachwachsender Rohstoffe sowie deren Herkunft und Einsatz in Industrieländern mit dem speziellen Fokus auf Naturkautschuk vertraut. Neben der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema gehört zu Ihren Aufgaben auch der Besuch kautschukverarbeitender Betriebe (insbesondere in der Autoindustrie) und die teils wissenschaftliche, teils öffentlichkeitswirksame Aufarbeitung Ihrer Erfahrungen und Erkenntnisse (etwa durch Vorträge, Präsentationen oder Zeitungsartikel).

Die Auslandsphase findet in Malaysia statt und wird in Kooperation mit dem ASApreneurs-Projekt des Berliner Social Start-ups einhorn durchgeführt. Die Arbeit erfolgt größtenteils eigenständig in Abstimmung mit einhorn und der Universität Hohenheim. Ziel der Auslandsphase ist es, ein Nachhaltigkeitskonzept für eine Kautschukplantage in Kedah, Malaysia, zu erarbeiten. Hierzu erfassen Sie zunächst die naturwissenschaftlichen und sozioökonomischen Rahmenbedingungen auf der Plantage und identifizieren und kontaktieren lokale Partner. Aufbauend auf Ihren Erfahrungen entwickeln Sie anschließend unter Anleitung der Universität Hohenheim einen realistischen Implementierungsplan für ein nachhaltiges Managementkonzept, der idealerweise auch eine ökonomische Abschätzung der Kosten beinhaltet. Es besteht zudem die Möglichkeit, eine Abschlussarbeit (MSc) anzufertigen, was seitens der Universität Hohenheim ausdrücklich begrüßt wird.

Voraussetzung für die Teilnahme am ASA-Programm ist die aktive Beteiligung an den Seminaren und an den Projektphasen in Deutschland und in Malaysia.
Die ASA-Basis Seminare finden im April und Juni 2016 sowie im Frühjahr 2017 statt. Für ASApreneurs-Teilnehmende finden zwei zusätzliche ASApreneurs- Seminare im Mai 2016 und voraussichtlich im März 2017 statt.

Die Projektphasen erfolgen in Absprache mit den Partnerorganisationen zwischen Juli 2016 und Februar 2017. Die Nordphase findet dabei in Hohenheim statt, die Südphase in Malaysia, wobei der genaue Ort sowie ein Projektpartner mit Büroinfrastruktur in Malaysia noch festzulegen sind. Bei beiden Phasen handelt es sich um Vollzeitpraktika.

Für die Zeit des Inlandspraktikums erhalten die Teilnehmenden, die ihre Projektphase im Rahmen der ASA-Hochschulkooperation durchführen, ein Stipendium in Höhe von 579 Euro brutto monatlich. Wenn mit der Umsetzung des Projekts ein Umzug verbunden ist, kann das Stipendium in Absprache mit der ASA-Geschäftsstelle um 221 Euro brutto monatlich erhöht werden. Das Stipendium für die Praxisphase im Ausland liegt zwischen 350 Euro und 530 Euro brutto monatlich, abhängig vom jeweiligen Zielland. Die Reise- und Versicherungskosten werden anteilig übernommen.