Bei ASA-SüdNord arbeitet ein internationales Team für ein halbes Jahr zusammen: Teilnehmende aus Deutschland und aus dem Partnerland im Globalen Süden besuchen und gestalten zunächst zwei mehrtägige Seminare in Deutschland. Sie absolvieren drei Monate ihres Projektpraktikums in Deutschland, drei weitere Monate im Partnerland. Bereits während der Projektphase in Deutschland führen sie gemeinsam eine Aktivität Globalen Lernens durch. Die Teilnehmenden aus Deutschland schließen das Programm mit einem weiteren Seminar ab.

Sie arbeiten oder studieren im Bereich Gartenbau, Land- oder Umweltwirtschaft? Oder Sie setzen sich aus sozialwissenschaftlicher oder pädagogischer Perspektive mit nachhaltiger Landwirtschaft auseinander? Wenn Sie mehr über lokale und globale Implikationen von Landwirtschaft erfahren möchten und motiviert sind, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten, ist dieses Projekt das Richtige für Sie.

Die Berliner Bezirksverwaltung Steglitz-Zehlendorf hat 2012 beschlossen, entwicklungspolitische Bildungsarbeit ins Zentrum der Jugendarbeit im Bezirk zu rücken. Seitdem ist das Thema Bestandteil der Arbeit und Strategieplanung von Kinder- und Jugendeinrichtungen. Ohne ein Grundverständnis internationaler Zusammenhänge sind viele Ereignisse für die Jugendlichen, selbst auf regionaler Ebene, nicht mehr verständlich. Für die Jugendarbeit hat sich die Bezirksverwaltung Steglitz-Zehlendorf mit Schulen, Institutionen und Vereinen vernetzt: Dazu gehören unter anderem "Mittelhof e.V.", das Freilandmuseum für Agrar- und Ernährungskultur "Domäne Dahlem" und "Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem".

Auf der peruanischen Seite der Zusammenarbeit steht die Kooperative Oro Verde. Diese produziert Kaffee und Kakao in Lamas, in der Region San Martín im Norden Perus. Die Kooperative vereint 1570 Kleinbetriebe, die ökologisch anbauen und nach Fair-Trade-Standards produzieren. Sie vermarktet die Produkte und bietet dabei jungen Menschen in Lamas berufliche Perspektiven.

Bereits im letzten Jahr hat sich ein peruanisch-deutsches Team in Berlin und Lamas mit den globalen Wegen von Kakao und Kaffee beschäftigt. Dieses Jahr erarbeiten ASA-Teilnehmende während der Nordphase in Berlin ein Programm und Materialien für Exkursionen und Projekttage an Schulen zum Thema „Kaffee und Kakao“. Die Bezirksverwaltung und die kooperierenden Institutionen unterstützen sie dabei. Ziel ist es, Jugendliche für nachhaltige Landwirtschaft und informierten Konsum zu sensibilisieren sowie Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Peru und Deutschland aufzuzeigen. Den Verlauf der gemeinsamen Arbeit und des Austausches in Steglitz-Zehlendorf dokumentieren die ASA-Teilnehmenden in Form eines kurzen Films oder mit Fotos. Gegen Ende der Nordphase organisieren sie eine öffentliche Veranstaltung oder Ausstellung, in der sie ihre Dokumentation präsentieren, zum Beispiel in einem Kino des Bezirks.

Die Südphase in Lamas schließt an diese Aktivitäten an. In Schulen, Initiativen und Vereinen sprechen die Teilnehmenden über die Wege von Kaffee und Schokolade entlang der Wertschöpfungskette. Was passiert mit den Bohnen, wenn sie Peru verlassen haben? Mögliche Themen sind der globale Konsum und die Vorzüge des Fairen Handels. Die Schüler_innen und Bürger_innen in Lamas sind außerdem an Themen wie Müllverwertung und Recycling interessiert. Hier können die Teilnehmenden von Initiativen aus Berlin und von eigenen Erfahrungen berichten und Ideen für Recycling und Müllverwertung in Lamas diskutieren. Auch die Prozesse der Südphase dokumentieren die ASA-Teilnehmenden filmisch und fotografisch. Am Ende zeigen sie ihre Projekt-Doku mit Eindrücken aus Berlin und Lamas im Rahmen einer Ausstellung oder Filmvorführung.

Die Nordphase findet von April bis Juni 2016 statt; die Südphase - in Absprache mit der Partnerorganisation – zwischen August und Oktober 2016. Zwei ASA-Seminare finden während der Nordphase statt, ein weiteres im Frühjahr 2017.
Voraussetzung für die Teilnahme am ASA-Programm ist die aktive Beteiligung an den Seminaren und an beiden Projektphasen in Deutschland und in Peru. Es handelt sich dabei um zwei dreimonatige Vollzeitpraktika. Die Nordphase findet in Berlin statt.

ASA Leistungen:
• Übernahme der Kosten für die Seminare und Pauschale für die Fahrkosten
• Zuschuss zu den Reise- und Lebenshaltungskosten während des Projektpraktikums bzw. eine Praktikumsvergütung (im Teilprogramm ASApreneurs)
• Übernahme der Kosten für Auslandsversicherungen
Mehr Details zum ASA-Teilstipendium unter http://www.asa-programm.de/teilnahme/asa-leistungen/.
Teilnahmevoraussetzungen:
Das ASA-Programm vergibt rund 280 Stipendien an Menschen zwischen 21 und 30 Jahren, die in Deutschland oder der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens leben
• und studieren
• oder deren Bachelorabschluss weniger als 18 Monate zurück liegt
• oder, die eine duale/schulische Berufsausbildung abgeschlossen haben.

Interesse an intensivem Austausch und Bereitschaft zum Perspektivwechsel, auch in Deutschland, und zeitliche Verfügbarkeit während des Vollzeitpraktikums und der Seminare werden vorausgesetzt.

Mehr Details unter http://www.asa-programm.de/teilnahme/voraussetzungen/.

Bewerbungen für die Teilnahme am ASA-Programm sind jedes Jahr vom 20. November bis zum 10. Januar online möglich. Siehe auch: http://www.asa-programm.de/teilnahme/projektdetail/?projectId=1588.